17.09.07, 17:28:23
55555
geändert von: 55555 - 17.09.07, 17:30:11
Ich veröffentliche das Thema in diesem Unterforum, weil es dazu nützen könnte sich klarer zu machen was im Gehirn gemessene Unterschiede wirklich aussagen. Sind politische Gesinnungen genetisch vererbt?
Zitat:
Darauf deutet eine Studie von Wissenschaftlern der New York University. Den Forschern ist es gelungen, mit Hilfe von EEG-Messungen die politische Grundeinstellung ihrer Studienteilnehmer zu überprüfen.
[...]
David Amodio und seine Kollegen hatten ihre 43 Versuchspersonen die eigene politische Einstellung auf einer Skala zwischen -5 und +5 einschätzen lassen. Der niedrigste Wert stand dabei für sehr liberal, der höchste für sehr konservativ.
Anschließend wurde die Hirnaktivität der Probanden mittels eines Elektroenzephalogramms (EEG) überwacht, während sie auf Signale mit einem Knopfdruck reagierten.
Tauchte auf einem Bildschirm ein M auf, sollten sie einen Knopf drücken, erschien ein W, den anderen - und zwar innerhalb einer halben Sekunde. Die Wissenschaftler hatten jedoch dafür gesorgt, dass in 80 Prozent der Fälle immer der selbe Buchstabe auftauchte. Die Studienteilnehmer gewöhnten sich deshalb daran, immer den selben Knopf zu drücken.
Blinkte aber der andere Buchstabe doch einmal auf, so mussten sich die Probanden umstellen. Und das gelang den konservativ eingestellten Teilnehmern schlechter als den liberalen. Sie folgten häufiger der Gewohnheit und drückten auf den nun falschen Knopf.
Und ihr Verhalten spiegelte sich auch in der Hirnaktivität wieder. Bei jenen aber, die sich als eher liberal eingestuft hatten, zeigten die Neuronen im beobachteten Areal doppelt so viel Aktivität wie bei den konservativen Teilnehmern. Dies, so vermuten die Wissenschaftler, spiegele die größere Bereitschaft oder Fähigkeit dieser Personen wieder, sich auf Veränderungen einzulassen. (Nature Neuroscience , doi:10.1038/nn1979).
Quelle
18.09.07, 09:20:31
green
dieses thema ist ein weiteres beispiel für die grundsätzl. fragestellungen :
1.hat der mensch einen freien willen?
2.sind "die" menschen gehirnorganisch gestört oder hat man sie nur "schlecht erzogen"?
ad 2.ich denke beides ist der fall!
18.09.07, 10:44:54
55555
Ich fand auch die Frage interessant, ob in dem Fall, daß der Anteil liberaler oder konservativer Gesinnungen unter 1% der Bevölkerung liegen würde es Diagnosen wie "konservative Persönlichkeitsstörung" geben würde.
18.09.07, 11:12:40
green
klare sache, dat! 8)
jede scheinbare minderheit ist vordergründig eine störung- hintergründig bedeutet es nur, dass das kommunikationssystem der minderheit mit dem verurteilenden mehrheitssystem nicht kompatibel ist- will sagen: es steht nicht fest, ob die minderheit nicht die mehrheit wäre, hätte sie interesse daran, aus ihrer "selbstverschuldeten unmündigkeit" ins rampenlicht zu treten.
die minderheit mag aber keine spielchen und schon gar kein grelles licht...