Small Talk - sie können nicht anders?
11.10.07, 10:43:36
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Nichtautisten ist der Small Talk so wichtig, weil sie vor lauter sozialem Angststreß nicht klar denken können?
Zitat:
Besser verhandelt, wer cool bleibt. Profis unterscheiden drei Verhandlungsphasen mit unterschiedlichen Stressdosen und Gegenstrategien: Besonders der Einstieg in die Verhandlung ist stressig. Die Position des Gegenübers ist noch unklar, groß ist die Sorge, dass ein Fehler direkt zu Beginn teuer kommt. Aus der kognitiven Verhaltenswissenschaft ist bekannt, dass Gedanken die Gefühle beeinflussen: Ersetzen Sie negative Denkmuster, die hinter Ihrer Nervosität stecken, durch konstruktive. So wird aus "Wenn ich das verpatze, ist alles aus" ein mutmachendes „Ich bin sehr gut vorbereitet".
Zum guten Anfang gehört der Small Talk. „Für rationale Argumente ist der Stresspegel viel zu hoch", sagt Verhandlungsexperte Matthias Schranner. Machen Sie sich klar, mit welcher Stressdosis Ihr Verhandlungspartner in den Ring steigt. Auch der Chef wird fürchten, in der Gehaltsverhandlung voreilig eine teure Zusage oder eine frustrierende Absage zu machen. Vermeiden Sie selbst Festlegungen, die Sie unter Druck bringen könnten, bleiben Sie im Konjunktiv: „Ich würde gerne mit Ihnen über meine Zukunft sprechen, meine Sichtweise vortragen und Ihre erfahren."
Der Stresspegel schwankt während der Verhandlung. Gerade noch hat positiver Eustress Sie zu Hochform auflaufen lassen. Jetzt lässt eine unsachliche Bemerkung Ihre Gedanken verschwimmen, das Gehirn signalisiert: Flucht oder Zurückschlagen. „Ermahnen Sie sich mit der inneren Stimme, cool zu bleiben", rät Roth. Um sich wieder zu sortieren, heißt die Devise, Zeit schinden. Wer unter Druck die Taktzahl erhöht, macht Fehler! Schaffen Sie Entspannung durch Mitschreiben und Zurückblättern: „Ich schlage eben nach: Sehe ich richtig, dass..."
Quelle
11.10.07, 12:15:19
fklama
Zitat:
Nichtautisten ist der Small Talk so wichtig, weil sie vor lauter sozialem Angststreß nicht klar denken können?
Nach dem was ich da in dem Zitat lese, ist das mal eine der wenigen Stellen an denen 'Small Talk' halbwegs Sinn macht...
Aber sie belassen es ja nicht nur bei 'stressigen' (das Beispiel mit dem nachschlagen ist gut)... ...aber es scheint so das sie bei Stress die 'Small-Talk-Tricks' vergessen, sonst würde es da wohl keine Ratgeber geben...
12.10.07, 19:49:11
Silvana
geändert von: Silvana - 12.10.07, 19:51:14
Also gerade in Stresssituationen ist small Talk für mich eine Qual
ich weis dann nie was ich sagen soll und grinse blöd (mit einem eingemeißelten, japanischen Grinsen, das meinem Freund nach sehr künstlich und unterwürfig wirkt)vor mich hin.
Sachlich Gespräche fallen mir da leichter.
Wenn ich entspannt bin geht das mit dem small Talk etwas leichter.
Aber es ist schon richtig NT´s empfinden small Talk entspannend.
In den Heften über Vorstellungsgesprächen steht immer wieder drin das die small Talk Phase ein wichtiger Bestandteil eines solchen Gespräches ist. Es soll eine entspannte Atmosphäre schaffen, Stress abbauen und natürlich der Witterungsaufnahme dienen (so wie Hunde die sich beschnüffeln), auserdem soll der Bewerber die Möglichkeit erhalten sich zu präsentieren (der Arbeitgeber natürlich auch).
Allerdings bin ich oft mit Fragen wie, "Warum wollen sie hier arbeiten oder wie stellen sie sich einen Mitarbeit bei uns vor", oft überfordert.
Ich habe da immer ein paar Antworten die ich mir vor solchen Gesprächen zurecht lege (aber ich fürchte meine Gesprächspartner merken das).
Das mit dem konjunktiv finde ich gekünzelt (ich bin froh das es in Bewerbungsschreiben nicht mehr verwendet werden muss).
Was ist daran unhöflich wenn ich meinen Chef frage, "Haben sie etwas Zeit für mich, ich möchte mich (gerne) mit ihnen über meine Zukunft unterhalten" ?
Es ist oft das indirekte Reden was dazu führt das ich nervös werde.
12.10.07, 21:27:43
Interceptor
Wie genial! Nun scheint es bewiesen zu sein, dass die NA regelrecht einem Zwang unterliegen. Komischerweise sagt man Zwänge doch eher uns nach
Allerdings bin ich oft mit Fragen wie, "Warum wollen sie hier arbeiten oder wie stellen sie sich einen Mitarbeit bei uns vor", oft überfordert.
Ich habe da immer ein paar Antworten die ich mir vor solchen Gesprächen zurecht lege (aber ich fürchte meine Gesprächspartner merken das).
Ein paar typische Fragen sind ja bekannt und man bereitet sich darauf entsprechend vor. Das wird nicht nur bei dir so sein, also mach dir nix draus.
Zu dem restlichen Text würde ich ja gerne was schreiben oder dir irgendwelche Tips geben, aber leider geht es mir da genauso wie dir. Vieles, was die NA sich leisten und worauf sie Wert legen, ist einfach fernab jeder nachvollziehbaren Logik und wenn sie ehrlich wären, würden sie das sogar selbst zugeben.
Das einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass du nicht alleine bist und dich verstanden fühlen kannst.
13.10.07, 00:04:55
drvaust
Small Talk finde ich schlecht, das ist für mich sinnloses Gerede. Aber das liegt auch daran, daß ich Small Talk schlecht kann, mir fehlen Fähigkeiten dafür.
:(( Die meisten NA haben Fähigkeiten, die es ihnen ermöglichen, beim Small Talk nonverbal Informationen auszutauschen. Diese Fähigkeiten fehlen uns mehr oder weniger, dadurch fehlt uns beim Small Talk ein großer Teil des Informationsaustausches. Außerdem ist Small Talk eine soziale Interaktion, die ich nicht verstehe. Schon das Bedürfnis für solche soziale Interaktion ist mir praktisch fremd, ich kenne das nur theoretisch.
:l Small Talk ist in der fremden NA-Welt wichtig und sinnvoll.
13.10.07, 13:39:46
Interceptor
Im Prinzip kann ich drvaust nur zustimmen. Was ich von diesem Schwachsinn halte, hab ich ja schonmal erwähnt. Small Talk ist eine sinnlose und nervige Form der Zeitverschwendung und ich suche immer noch nach einer geeigneten Methode, mich für die NA so uninteressant zu machen, dass sie mich mit sowas gar nicht erst belästigen. Manchmal, wenn ich sie so reden höre, frage ich mich, ob die alle ein Rad ab haben.
13.10.07, 16:45:04
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Eine Bewertung ist vielleicht nicht ganz einfach. Rudelinstikte helfen offenbar Konflikte im Rudel zu vermeiden. Andererseits treten Konflikte zwischen Rudeln auf, die dann umso verheerender sind. Allgemein finde ich die Einstufung solcher Zwänge im Tierreich passend. Es behindert NAs ja offenbar in ihrem Menschsein und sie sind sich deswegen teilweise auch bewußt und leiden daran.
14.10.07, 00:02:59
drvaust
ich suche immer noch nach einer geeigneten Methode, ... dass sie mich mit sowas gar nicht erst belästigen.
Wenn Du es Dir leisten kannst, verwandle den Small Talk in eine ernsthafte Diskussion. s( Das wirkt schockierend, die meiden danach Small Talk mit Dir. Z.B. auf das dämliche Gelaber von schönem Wetter usw. mit statistischen Werten, Grundwasserspiegel, Ozonloch usw. reagieren, unbedingt ausdiskutieren.
s( Das kann Dich aber alle Sympathie kosten.
14.10.07, 01:37:58
Interceptor
Wenn Du es Dir leisten kannst, verwandle den Small Talk in eine ernsthafte Diskussion. s( Das wirkt schockierend, die meiden danach Small Talk mit Dir. Z.B. auf das dämliche Gelaber von schönem Wetter usw. mit statistischen Werten, Grundwasserspiegel, Ozonloch usw. reagieren, unbedingt ausdiskutieren.
s( Das kann Dich aber alle Sympathie kosten.
Daran hab ich noch NIE gedacht. aber die idee klingt verdammt gut. hast du das denn schonmal gemacht?
14.10.07, 01:43:12
Aldaris~Adun
ich mache das immer so... Sowieso, bei jedem Thema, noch nichtmal mit 'böser Absicht'. Stimmt, irgendwann versuchen sie es nicht mehr... Kann ich gar nicht verstehen... tze
14.10.07, 02:06:23
Interceptor
Interessant, dass wenn man die leeren Worthülsen gegen aussagekräftige Sätze austauscht, man sofort an Sympathien einbüssen kann...das muss man nicht verstehen, oder?
Seitdem ich hier im Forum bin, habe ich mehr über die NA gelernt, als in den 29 Jahren meines Lebens. Aber je mehr ich über sie lerne, umso fremder wirken sie auf mich. Irgendwie ist das erschreckend...und beängstigend
14.10.07, 11:48:11
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Ich glaube im Small Talk-Zwangsspiel kann es als große Überheblichkeit gedeutet werden Dinge grundlegend besprechen zu wollen. Wenn Small Talk aus Angst betrieben wird sich mit klaren Aussagen möglicherweise unbeliebt zu machen oder sich verletzbar zu machen signalisiert diese Sachlichkeit wohl sowas wie Furchtlosigkeit. Wenn jemand nicht bedrohlich wirkt, kann es aber auch als Dummheit gedeutet werden, da es als dumm empfunden wird, wenn sich jemand direkt und ohne Umwege äußert. Scheinbar keine Angst zu haben kann auch ein Zeichen von Unbedarftheit sein.